6. Klasse / Schulautonomer Pflichtgegenstand

Durchführung:

1 Unterrichtseinheit / Woche, sechs Module (jeweils nach Bedarf geblockt, auch ineinander übergreifend)

Ziel:

Die Schülerinnen und Schüler sollen in diesem Gegenstand das Rüstzeug für die Vorwissenschaftliche Arbeit erwerben. Außerdem sollen sie ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken sowie ein der Persönlichkeit und der jeweiligen Situation angemessenes mündliches Kommunikationsverhalten entwickeln. Durch Information, Beobachtung und Übung wird die kommunikative Leistung jeder Einzelnen / jedes Einzelnen gefördert und die zwischenmenschliche Kommunikation verbessert.

Unterricht und Beurteilung:

Da dieser Gegenstand eine fundierte Einführung in die grundlegenden Bereiche der Persönlichkeitsbildung sowie der Kommunikation geben soll und als Vorbereitung auf die VWA dient, wird er in Module aufgegliedert, die von Lehrkräften unterrichtet werden, in deren Fachgebiet der jeweilige Teilbereich fällt. Die Beurteilung erfolgt durch alle beteiligten Lehrkräfte gemeinsam, eine von ihnen wird von der Direktion mit der Koordination des Gesamtablaufs betraut.

Module:

Praxis der Kommunikation (8 UE)

Den Schülerinnen und Schülern soll Raum geboten werden zu erfahren, dass Kommunikation weniger eine Technik ist, sondern vielmehr von meiner „persona“ durchtönt wird: daher gelten Achtsamkeit, Selbstwert, differenzierte Wahr-Nehmung für mich und für die anderen, Authentizität und Wachstum als zentrales Erfahrungswissen.

Daneben werden Wahrnehmungsübungen (Sinneskanäle, Raum, Zeit…) sowie unterschiedliche Kommunikationsarten/-typen erprobt. Weiters sind das Beschäftigen mit dem sogenannten Selbstbild und die Dekonstruktion bzw. Erweiterung desselben eine wichtige Repertoireerweiterung des persönlichen Ausdrucks.

Kurzum: In diesem Modul soll der Frage nachgegangen werden, was meine „persona“ überhaupt ist und noch werden kann und was ist (bzw. wird) mein persönlicher Stil in Präsentation und Kommunikation.

Sprechtechnik / Stimmbildung (4 UE)

Praktische Übungen – theoretische Kenntnisse werden nur zur Erklärung der Übungen herangezogen – sollen den Schülerinnen und Schülern

  • Eine Grundfähigkeit im Umgang mit dem Zwerchfell geben,
  • Die Atmung als wichtigen Faktor beim Sprechen (und Singen) bewusst machen,
  • Kenntnisse über die Artikulation vermitteln,
  • Helfen, die Bedeutung der Körperhaltung beim Sprechen zu erkennen und zu beachten,
  • Einen überzeugenden Vortrag von Texten ermöglichen.

Visuelle Gestaltung von Präsentationsmedien (6 UE)

Durch das Erfassen der Grundzüge der Typografie sollen die Schülerinnen und Schüler zu einem bewussten und wissenden Umgang mit Schrifttypen geführt werden, die heute in großer Anzahl am Computer zur Verfügung stehen. Die historische Entwicklung von Satzschriften, die Typenklassifizierung und die wichtigsten Elemente des Schriftsatzes wie Laufweite, Durchschuss und Zeilenumbruch sollen ebenso kurz behandelt werden wie deren Auswirkung auf die Lesbarkeit und Ästhetik eines gesetzten Textes. Die am Computer vorhandenen Schriften sollen auf ihren Ausdruckswert hin untersucht und für kleine Anwendungsbeispiele (Präsentation, Visitenkarte) bewusst eingesetzt werden.

Layout: Grundzüge der Anordnung von Bild, Grafik, Diagramm und Text sollen an fehlerhaften und gut gelungenen Beispielen analysiert werden. Die Beeinflussung der Bildwirkung durch die Anordnung mit dem Textblock und weiteren Bildern auf derselben Seite, der Bildgröße, dem Bildausschnitt und dem abgebildeten Blickwinkel sollen aufgezeigt und in einem Anwendungsbeispiel von den Schülerinnen und Schülern selbst untersucht und erprobt werden. Durch die Analyse und Korrektur einer mangelhaft gestalteten Powerpoint-Seite sollen Kriterien für das Layout und die Typografie dieses Präsentationsmediums erarbeitet werden.

Präsentation (12 UE)

Die Schülerinnen und Schüler sollen in diesem Modul gezielt auf die Vorwissenschaftliche Arbeit vorbereitet werden; d.h. sie sollen sowohl die Grundlagen für die schriftliche Arbeit erwerben wie Themenfindung und Recherchearbeit, als auch ihre rhetorische Kompetenz für die Präsentation und die anschließenden Diskussion der VWA verbessern. Sie werden also mit theoretischen Grundlagen vertraut gemacht und erproben diese auch praktisch, wobei sie durch Selbst- (Videoaufzeichnung) und Fremdbeobachtung ihre Sensibilität für die Wirkung auf die Zuhörer/innen schärfen.

Die Schülerinnen und Schüler erhalten Tipps zur Vorbereitung und zum Aufbau der VWA. Besonderes Augenmerk wird der Verständlichkeit geschenkt.

Der Lehrstoff umfasst folgende Teilbereiche:

  • Vorbereitung VWA: Themenfindung, Literatursuche
  • Präsentation: Aufbau, Verständlichkeit in Ausdruck und Artikulation, Folien, Auswahl
  • Diskussion: spontane Beantwortung von Fragen, situationsadäquates Ausdrücken in einer Gesprächssituation

Einführung in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens - EPWA (6 UE)

In diesem Modul sollen die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen zur Herstellung wissenschaftlicher Arbeiten erwerben. Übungen zur Gestaltung des Layouts sowie des korrekten Zitierens bilden, verbunden mit Aufgabenstellungen zur besseren Nutzung einer Textverarbeitung (Gliederungsfunktion, Herstellung von Indizes, Absatzformate etc.), den Inhalt dieses Moduls. Konkret werden hierbei die formalen Aspekte einer wissenschaftlichen Arbeit simuliert (Herstellung einer Gliederung mit unterschiedlichen Ebenen, Verfassen eines Kapitels mit unterschiedlichen Formen des Zitierens mit Fußnotenverwaltung, Einfügen von Abbildungen und Tabellen mit Herstellung entsprechender Verzeichnisse). Diese Kenntnisse sollen von den Schülerinnen und Schülern anschließend bei der Herstellung der Übungsarbeit angewendet werden.